Muskelverkürzung?

Die Aussage, man hätte verkürzte Muskeln, hat wahrscheinlich jeder schon einmal gehört. Entweder beim Sport oder in der Therapie bei verschiedensten Schmerzen.
Doch kann mein Muskel wirklich zu kurz sein? Und falls ja, wie kriege ich ihn wieder lang? Oder steckt doch etwas anderes dahinter?

Irreführung

Häufig verbreiten sich vereinfachte Ausdrücke und bleiben dann fest im Sprachgebrauch bestehen, obwohl sie nicht ganz der Wahrheit entsprechen. Das trifft auch hier zu.

Gemeint ist, dass ein oder mehrere Gelenke nicht ihre volle Beweglichkeit abrufen können, oder dass ein Muskel nicht seine volle Leistungsfähigkeit erbringen kann. Verursacht durch eine Einschränkung, welche die Range of Motion (ROM), also die natürliche Bewegungsfreiheit, verringert.

Wie ist ein Muskel aufgebaut?

Es liegt jedoch keine Verkürzung im eigentlichen Sinne vor. Um das besser zu verstehen, erläutern wir kurz den Aufbau eines Muskels.

Zunächst unterscheiden wir zwischen drei verschiedenen Arten von Muskeln

– glatte Muskulatur
– quergestreifte Muskulatur
– Herzmuskulatur

Die Muskeln, die unseren Körper bewegen, nennen sich Skelettmuskeln und gehören zu den quergestreiften Muskeln. Einzelne Muskelzellen bilden Muskelfasern, welche sich wiederum zu Muskelbündeln zusammen setzen. Diese Muskelbündel sind von einer Bindegewebsschicht umgeben, welche in die Faszien übergeht. Dieser Muskelbauch ist an seinem Anfang und Ende über eine sehnige Verbindung mit dem Knochen verbunden. Zieht sich der Muskelbauch zusammen, überträgt er diesen Zug auf die Sehnen, welche wiederum diese Kraft auf den Knochen übertragen und dadurch die Bewegung im Gelenk ausführen.

Wäre der betroffene Muskel wörtlich verkürzt, dann wäre die einzige Möglichkeit, einen Teil des Muskels zu entfernen und den Rest wieder zusammen zu nähen. Da das zum Glück nicht der Fall ist, muss es eine andere Ursache für die Einschränkungen geben.

Warum der Muskel nicht richtig arbeiten kann

Funktionelle Muskelverkürzung würde es vielleicht eher treffen. Die Ursache für die Probleme liegt vielleicht gar nicht im Muskel selbst, sondern in den Faszien, welche ihn umgeben. Das Fasziennetz verbindet alles im Körper, von Knochen und Muskeln bis zu den Organen. Durch Verklebungen, welche zum Beispiel durch Fehlbelastungen oder Bewegungsmangel entstehen können, folgt eine eingeschränkte Verschieblichkeit der Faszien. Der Muskel wird dadurch daran gehindert, sich gleichmäßig zusammen zu ziehen und anschließend wieder zu entspannen. So ist es möglich, dass er die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke behindert.

Wenn Du also im Stand nicht mit den Händen auf den Boden kommst, liegt es nicht daran, dass dein Muskel anatomisch zu kurz ist, sondern daran, dass der Muskel durch Verklebungen eingeschränkt ist.

Fazit

Diese Verklebungen müssen unbedingt gelöst werden, denn sie verursachen nicht nur Schmerzen, sondern hindern dich auch daran, dein volles Leistungspotential auszuschöpfen. Es ist also egal, ob du akut Schmerzen hast, oder ob du beim Training nicht weiter kommst; halte dich nicht länger mit statischen Dehnübungen auf, um vermeintlich verkürzte Muskeln länger zu bekommen, sondern suche nach Verklebungen und löse diese effektiv auf.

Mit Hilfe des Backrelease hast du die optimale Möglichkeit, an jeder Stelle deines Körpers solche Verklebungen selbstständig zu lösen und schmerzfrei und leistungsfähiger zu werden.

Lies hier wir du deine Verklebungen effizient lösen kannst!

Laura, Physiotherapeutin seit zehn Jahren